Daraus ergeben sich Fragen. Gibt es beständige existentielle Themen und Motive, die immer wieder durch veränderte Darstellungen neu belebt werden müssen? Und muss jede Zeit und Gesellschaft ihre eigenen radikalen Ausdrucksformen hervorbringen, um die Aufmerksamkeit auf das ewige menschliche Leben zwischen Drama und Komödie, Schönheit und Verzerrung zu lenken?
Petra Ellerts Kunst macht sichtbar, dass alles Neue und alles Eigenwillige nicht als Einfall unverhofft wie Regentropfen vom Himmel fallen, sondern in Auseinandersetzung mit unserer Jahrhunderte alten Kunst- und Kulturgeschichte entstehen. Vor allem aber führt Petra Ellert mit ästhetischer Vehemenz, originellen Einfällen und poppiger Frische vor Augen, dass die von Mode und Populärkultur angetriebene Lust an Spiel und Verwandlung unser post-modernes Lebengefühl mehr bestimmt als alles andere. Einst hat die Radikalität der bildenden Kunst der Populärkultur immer wieder neue Impulse gegeben. Inzwischen hat es stark den Anschein, als sei es genau umgekehrt. Und auch davon handelt die kleine, dichte Ausstellung in der Freiraum Galerie.