Zwischen Höhenflügen und Abstürzen von Jürgen Kisters (KSTA - 23.01.2009) | |
Dabei kommt dem Russen seine solide handwerkliche bildhauerische Ausbildung während der 1980er- und 1990er-Jahre an den Kunsthochschulen in Pensa, St. Petersburg und Moskau sehr zugute. Dass diese bildhauerische Ausbildung von einem anderen künstlerischen Geist durchweht ist als die in den Kunsthochschulen hierzulande, fällt auf den ersten Blick auf. Denn während deutsche Künstler aus der Generation Kreshchatyys vor allem kreative Rotzigkeit lernten und bis heute pflegen, besticht Kreshchatyys Kunst eben nicht nur durch ihre inhaltliche Präzision, sondern auch durch ihre handwerklich sorgfältige Machart. Diese Sorgfalt basiert maßgeblich darauf, dass dieser Künstler sich mehr an der Beständigkeit und Kontinuität einer langen, mit den archaischen Gestaltungen beginnenden künstlerischen Tradition orientiert als an der Idee, verzweifelt nach neuen, unverwechselbaren künstlerischen Handschriften zu suchen.