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In jedem Blatt zeigt sich eine ganz individuelle Handschrift, die allerdings
nicht nur auf äußerst originelle kreative Fähigkeiten, sondern auch auf eine spezielle seelische Dramatik verweist. Unterstützt durch Lebenslauf-Tafeln gelingt es der Ausstellung, das Bewusstsein dafür zu wecken, dass hier nicht in erster Linie künstlerische Außenseitertalente am Werke sind, sondern höchst eigenwillige Menschen mit einem vertrackten seelischen Dilemma. Keiner dieser Künstler würde sich von selber hinsetzen und Bilder malen. Nur über ein Angebot kommen diese mit Ölkreiden, Wasserfarben, Bunt- und Filzstiften gemalten Bilder zustande. Künstler Wiegand sitzt dabei jeweils einem einzigen Autisten gegenüber und verführt ihn helfend, spielerisch seine Bilder zu entwickeln. Das kann mit dem Schlagen des Stifts auf dem Papier oder mit einer zwanghaft sich unaufhörlich wiederholenden Strichbewegung
beginnen. Manchmal nimmt er ihnen die Bilder sogar weg, weil sie diese sonst immer weiter bearbeiten und zumalen würden. So zeigen uns die Werke dieser Ausstellung, dass der Autismus viele verschiedene Ausprägungen hat, über die man immer noch sehr wenig weiß. Und tatsächlich führt uns die
Ausstellung weder Kenntnisse über den Autismus noch künstlerische Exoten vor. Aber sie gibt uns eine Ahnung von der drängenden Kraft seelischer Regungen und davon, was die elementarsten Formen menschlicher Ausdrucksmöglichkeiten sind.
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